Vorwort der bma-Ausgabe 9/10 von Marcus Lacroix
Hallo Leute!
Der Griff an die Nase…
Hauerha – da hat Ulf Penner im letzten bma mit seinen einleitenden Worten auf Seite drei doch bei so manchem Leser den Hut hochgehen lassen. Wer es nicht gelesen hat, klickt einfach <hier> das „Editorial 08/10 – Hitzetod contra Sicherheit” an oder schaut in die online-Ausgabe August 2010 im pdf-Archiv.
Die Reaktionen auf den Artikel ließen jedenfalls nicht lange auf sich warten und auch bei einigen Gesprächen wurde ich gefragt, was das denn solle. Selbst im eigenen Haus gingen die Ansicht der Setzerin und meine zu dem Leitartikel auseinander – ich finde ihn immer noch herrlich! Andreas, dessen Leserbrief Ihr auf Seite 42 in dieser Ausgabe findet, las das Editorial allerdings als „Aufruf zum Verzicht auf Schutzbekleidung auch an heissen Tagen, einhergehend mit der Lächerlichmachung von sicherheitsbewussten Motorradfahrern” und empfand es „als Skandal”.
Um eines mal ganz klar zu stellen: wir rufen hier sicher nicht dazu auf, die Schutzkleidung im Schrank verstauben zu lassen. Jeder der den Motorradführerschein in der Tasche hat, ist für sich selbst verantwortlich. Was wir uns aber wünschen – und was Ulf wohl eigentlich auch sagen wollte – ist mehr Toleranz in der Szene. Wo sind wir denn eigentlich hingekommen, wenn wir inzwischen nicht nur beim Grüßen unter unterschiedlichen Motorradmarken oder -typen den bösen Blick aufsetzen und die Hand am Lenker behalten, sondern nun auch noch die Kleidung als Aufhänger nehmen? Lassen wir den ganzen Mist doch gleich ganz, Grüßen wir keinen mehr und stellen das „Benzingequatsche” an Motorradtreffpunkten ein. Wozu treffen wir uns dort überhaupt? Können wir uns doch auch schenken, wenn wir eh nur noch die uns genehmen Rosinen aus dem Kuchen picken. Natürlich macht man nicht mit jedem anderen Motorradfahrer gleich einen auf „dicke Kumpel”, mehr Gemeinsamkeiten als zu einem Rosenzüchter oder Tretbootfahrer ergeben sich aber ja doch. Also kann man sich bei Blickkontakt doch zumindest kurz zunicken (gilt auch für Harley-Fahrer).
Verschiedene Leser haben den satirischen Seitenhieb von Ulf auch als solchen aufgefasst. Ich hoffe die anderen kratzen sich nach der nochmaligen Lektüre des Juli-Editorials auch an der Nase und ringen sich ein Schmunzeln ab. Letztendlich ist es doch die Vielfalt der Szene, die uns eigentlich Spaß macht, oder?! Und wenn mal einer in Slippern und Shorts durch die Stadt oder über Land eiert, lasst ihn doch. Wenn es tatsächlich um potentielle Unfallfolgen geht, dann müsste man das Motorradfahren sowieso verbieten. Oder Rollerfahren – die Jungs & Mädels (auch die Alten) sieht man doch quasi nie in Schutzkleidung. Und das Fallschirmspringen, das Skaten, Skifahren sowieso, Heimwerken, Fahrradfahren und am besten auch Fensterputzen…
Soviel noch mal abschließend dazu – Ihr seid alle eingeladen, diesen oder andere Artikel auf unserer Website zu kommentieren. Man muss sich nicht anmelden und nur wenn jemand extrem über die Stränge schlägt, greifen wir löschender Weise ein.
Ein anderes Thema sind unsere Terminseiten hier im bma und auf der bma-Website. In diesem Monat starten wir den dritten und letzten Aufruf, Eure regelmäßigen Termine zu bestätigen bzw. neu zu schicken. Viele Termine sind schon bestätigt, alle alten bzw. veralteten Termine werden mit der nächsten Ausgabe gelöscht, damit wir endlich mal wieder eine gesunde Basis haben. Natürlich könnt Ihr sie jederzeit neu aufgeben. Wir freuen uns auch über Hinweise auf aktuelle Termine zu MC-Treffen u.ä. in unserer Region. Für Clubs, die für ihre Treffen, Partys u.ä. Anzeigen schalten möchten bzw. ihre Plakate/Flyer abdrucken wollen, bieten wir auf Nachfrage besondere Konditionen…
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Kommentare
3 Kommentare zu “Editorial 09/10 – Der Griff an die Nase”
Hallo, da das Magazin jetzt aus Oldenburg kommt, erwarte ich demnächst die Umbenennung in OMA. Würde auch zu den meisten Leserinnen der BMA passen. Zu den Leserbriefen „Schutzbekleidung“: in meiner Meinung, mit den meisten heutigen „Bikern“, abgesehen von Young- und Oldtimerfahrern sowie Kuttenträgern, nichts mehr gemein zu haben, wurde ich bestärkt. Beim Motorradfahren will ich Spass haben und den Adrenalinkick spüren. Wer dabei an eine abgeschliffenen Kniescheibe denkt, sollte es mal mit Ikebana versuchen. Dabei kann nun wirklich nichts passieren. Dann könnte man ganz langsam ans Fahrradfahren denken, natürlich mit entsprechender Schutzbekleidung, denn auch bei 25 km/h kann man/frau sich was wehtun. Warnweste nicht vergessen. Schöne Grüße, Axel
Hallo, Ich denke, grundsätzlich heißt das Problem Intoleranz. Es zieht sich doch durch alle Bereiche des Lebens.Sobald einer nicht mit der Masse schwimmt, wird er vom Großteil der Menschen mindestens argwöhnisch beobachtet.Fast ein jeder hat seine für sich erdachte Auffassung für die er lebt.Und damit prägt er gleichzeitig sein Schubladendenken.Wir Biker bilden uns oft ein, Individualisten zu sein.Und trotzdem wird häufig der Kuttenträger von dem Warnwestenfahrern abschätzig beäugt, die Deauville vom Gixxer und die VT von der Evo. Ich meine, jeder sollte für sich selbst entscheiden können, was er macht, wichtig dabei ist nur, daß er niemanden belästigt oder gar in Gefahr bringt.Ob jemand im Protektorenkombi oder im Badeanzug fährt, ist mir doch völlig egal.Stattdessen sollte ich mir mal ne´n Spiegel vorhalten und mich selbstkritisch besehen.Würde Herrn Herder auch mal guttun. Bin ich perfekt? Mach ich alles richtig?
Und noch etwas, betreffend dem „Bikergruß“
Leute, viele der Motorradfahrer von heute sind doch nur noch Typen wie alle anderen auch. Das Motorradfahren ist meistens nur noch ein Nebenhobby wie z.bsp, das Tennisspielen oder ähniches. Die meiste Zeit sitzen wir doch im Auto. Ich fahre jetzt seit ca. 37Jahren Motorrad (aber auch nur noch bei Schönwetter) In den 70 iger´n machte der Gruß durchaus Sinn.Wir wurden eher bedauert, als beneidet und brauchte an einem Sonntag kaum mehr als 2mal den Arm heben, man war wiklich noch ein verrückter Individualist. Heute krieg ich den Arm ja kaum mehr runter, wollte ich jeden Gruß erwidern. Warum? Golffahrer grüßen sich doch auch nicht. Also laß ich es meistens,egal ob auf der Harley oder meiner Suzi. Ist aber nicht bös gemeint.
Ach so dies noch ,
hat dann z.bsp.mal jemand eine Panne, geht der Aufschrei los, „niemand hätte gehalten“ Warum soll ich bei jedem Biker der am Rand parkt stehenbleiben? Vielleicht braucht er gar keine Hilfe.Außerdem, heute haben fast alle ein Handy. Ansonsten, ich bin vor ein paar Jahren mal auf der Autobahn liegengeblieben, anstatt nun zu warten bis einer anhält, habe ich dem nächsten Biker zugewunken und signalisiert, daß er stoppen möchte. Natürlich hielt er an und konnte mir helfen. Aber fragen muß ich schon noch, oder?
Toleranz und Selbsbestimmung
Ich bin 36 Jahre alt fahre seit 15 Moped früher als Autoersatz und heute nur so zum Spaß . Als ich mit 16 die Pflastersteine durch den Helm an mir vorbeischrammten sah wusste ich das ein Intigral Helm echt super ist . Als ein Auto mich von der Straße holte waren die Schuhe mit Stahlkappe super , leider lagen die Handschuhe im Rucksack so auch die Winterjacke uns so.. Da ich auf dem Rücken landete vieleicht auch nicht so dumm.Heute fahre ich Supersportler und immer noch in Jeans .Schutzkleidung hin oder her , die meisten Unfälle sind doch aus Selbstüberschätzung , oder geringer Fahrpraxis in Verbindung mit nicht toleranter Fahrweise verursacht .Den besten Schutz hat man durch Training offene Augen und Ohren oder anders gesagt Open Your Mind .Eigentlich ist doch egal was mann für eine Jacke trägt oder welches Bike mann fährt . Mann sollte selber herausfinden was zu einem passt.Im übrigen sollte jeder Wissen welchen Risiken man ausgesetz ist wenn mann Motorrad fährt .Mann kann aber die Schuld auch den Reifen oder den Autofahrer oder den anderen Biker geben die mann übersehen hat .Um auf Nummer sicher zu gehen Kann mann aber auch gleich auf den Rollator umsteigen .Im Übrigen, Ausnahmen bestätigen die Regel .