aus bma 08/06

von Uta Eichler

23 Stunden Überfahrt Daß dies kein Urlaub werden würde, aus dem man Karten schrieb auf denen „Essen ist gut, Wetter und Hotel klasse” stand, war uns beiden wohl von Anfang an klar.
12.08.04, 14 Uhr: Endlich ging es auf die langersehnte Tour durchs Baltikum. Die Motorräder waren bepackt und startklar. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir unsere erste Etappe nach Rostock zur Fähre.
Fast pünktlich legte die Fähre in Richtung Tallinn ab. Sorge hatten wir nur um unsere Motorräder und hofften auf eine ruhige See. Eine lange Fährfahrt von ca. 23 Stunden stand uns bevor. Mit uns waren zwei weitere Biker und ein italienischer Vespafahrer an Bord. Schnell kam man ins Gespräch, schließlich mußte man sich ja auch viel Zeit vertreiben. Die Nacht auf den gebuchten Liegesesseln war nicht sehr angenehm, da sie nicht über den erhofften Komfort verfügten.
Über Nacht hatte sich das Wetter in Regen und Kälte gewandelt, was den Zeitvertreib an Bord sehr einschränkte. Schnell holten wir es nach, unsere Uhren eine Stunde auf estnische Zeit, vorzustellen. So war die Zeit wenigstens ein bißchen verkürzt.

 

Gegen 18 Uhr liefen wir bei 16°C und Sonne in Tallinn ein. Die Einreise war schnell und unkompliziert. Schnell noch ein wenig Geld getauscht und auf ging es zur Jugendherberge, die wir schon via Internet gebucht hatten. Wie schon erwartet, ging es über schlechte Straßen und durch heftigen Verkehr erst mal in die grobe Richtung. Dann erwies sich die Suche auch als recht schwierig, da sich die Jugendherberge in einem sogenannten „Ghetto” befand. Doch schließlich kamen wir ans Ziel. Ein zweckvolles aber karges Zimmer im Keller war unsere Bleibe für diese Nacht. Nach ca. 50 eigenen gefahrenen Kilometern waren wir schon in Tallinn.
Es blieb ein wenig Zeit, die Gegend zu erkunden und ein Abendbrot bei McDonalds zu genießen. Wir beschlossen nach der kurzen Strecke, die wir durch Tallinn zurückgelegt hatten, den Rat zu befolgen, die Stadt mit Bus und Bahn zu erkunden. Nach einem selbstgemachten Frühstück der Herbergsmutter erfuhren wir, was es heißt, in Tallinn Bus zu fahren. Ohne Rücksicht ging es durch alle Schlaglöcher.
Die Altstadt ist sehr schön, viele kleine Gassen, alte Häuser und Kirchen, aber doch schon sehr touris-musorientiert. Nachdem wir genug Geld für Souvenire, Postkarten und Essen ausgegeben hatten, ging es schnell zurück zur Jugendherberge. Die Motorräder wurden wieder bepackt und Pärnu anvisiert. Die Straßen waren nun ganz ok und, wie wir schnell feststellen mußten, in den Städten am schlechtesten. Und das sollte auch den Rest der Reise so bleiben. Unser Plan sah es vor über den Fischerort Haapsaluu zu fahren. Hier entdecktem wir ein paar alte Dampfloks, die Peter begeistert unter die Lupe nahm. Noch ein wenig eingekauft, da wir campen wollten. Eigentlich dachten wir, wir könnten uns mit Dosensuppe über Wasser halten, doch wir konnten nirgends welche entdecken. So entschieden wir uns für Maggie-Tütensuppe. Überhaupt erschloß sich uns auf unserer gesamten Reise nicht so recht die einheimische Produktpalette. Immer wieder stolperten wir über deutsche Markennamen zu Preisen, die sich nicht wesentlich von den unseren unterschieden.
TallinDer vorgesehene Campingplatz in Pärnu war, trotz abseitiger Lage, schnell und ohne Probleme gefunden. Die Tütensuppe bereiteten wir auf unserem Gaskocher zu und genossen die Abendsonne am gleichnamigen Fluß. An diesem fanden gerade Kanuwettkämpfe statt, was sehr zu unserer Belustigung beitrug, da plötzlich wenige Leute einen Höllenlärm verbreiteten, indem sie ihre Favoriten anfeuerten. Die sanitären Anlagen dieses Platzes waren leider nicht sehr sauber und ausreichend. Aus diesem Grund wurde am nächsten Morgen ein Café aufgesucht. Die vergangene Nacht war furchtbar kalt, und ich habe schrecklich gefroren. Auch darum war ich froh einen heißen Kakao zu bekommen. Erst gegen Mittag brachen wir auf. Entlang der Ostseeküste ging es in Richtung Riga. Das Wetter zog sich zu, und wir konnten nicht einmal baden gehen. Gar nicht weit von Pärnu entfernt gab Peter mir Zeichen, daß es wohl Probleme mit seiner Maschine gäbe. Gut, daß wir gerade auf eine kleine Küstenstraße abgebogen waren, auf der außer uns keiner anzutreffen war. Die Lichtmaschine machte Probleme. Die Lösung des Problems gestaltete sich recht schwierig. Ohne Spezialwerkzeug, welches wir natürlich nicht mit hatten, war die Sache nicht zu lösen. Meine Laune sank auf den Nullpunkt. Ich hatte wenig Lust unsere Reise schon jetzt zu beenden. Zum Glück habe ich aber einen handwerklich sehr begabten Freund, der es schaffte, das Problem tatsächlich zu beheben. Leider schuf er dabei ein neues, was aber erst mal nicht relevant war. Die MZ lief wieder. Kaum waren wir fertig, fing es an zu regnen.
Auch diesmal war die Grenze zu Lettland schnell und unkompliziert passiert. An einem kleinen Imbiss direkt an der Ostsee hielten wir, da der Regen immer stärker wurde, und auch der Hunger sich langsam einstellte. Bezahlen konnten wir unsere Schaschliks mit Euro, da wir noch keine Möglichkeit hatten in die Landeswährung Lats zu tauschen. Anschließend zwängten wir uns in unsere Regenklamotten, denn Riga wartete. Kurz vor Riga fuhr Peter auf den Seitenstreifen, die MZ war aus. Das neu verursachte Problem: Kein Strom mehr! Zum Glück sprang sie gleich beim ersten Versuch wieder an. Nun ging es ohne Licht und Blinker durch Riga, eine Stadt, in der es nicht ein einziges Richtungshinweisschild gibt, was sich auch in den anderen Städten fortsetzte uns sich erst wieder in Polen änderte. An der nächstbesten Bank mußten wir erst mal Geld holen und Moment mal, den kennen wir doch: Lorenzo mit seiner Vespa. Der hielt auch prompt an. Kurze Reisenews ausgetauscht und die gemeinsame Suche nach der Touristeninfo ging weiter. Diese war vollkommen überfüllt, und in der Zwischenzeit hatte sich das Wetter von Regen zu Sonne und zu sehr warm gewandelt. Dementsprechend schwitzen wir. Es war nur ein Campingplatz zu bekommen, da wir in der Nähe der Stadt bleiben wollten. Der Platz war sehr nett, doch das Übel kam am nächsten Morgen. Die MZ gab keinen Ton mehr von sich. Also mußte ich mein ganzes Gepäck wieder abrödeln um Peter Starthilfe zu geben. Dann sprang sie auch an, und wir fanden auf Anhieb eine Motorradwerkstatt, die die gerissene Windung löten konnte. Von da an gab es auch keine Probleme mehr. Endlich hatten wir Zeit Riga zu erkunden. Das Wetter war super und wir holten uns sogar einen Sonnenbrand. Außer ein paar netten Gebäuden konnte ich Rigas Altstadt nicht wirklich etwas abgewinnen. Erst gegen 15 Uhr kamen wir los. Für einen Abstecher in den Badeort Jurmala reichte die Zeit aber noch.
Aufgrund der ganzen Vorkommnisse kürzten wir die Route und fuhren gleich nach Liepaja. Diesmal führte uns der Weg durch kleine Dörfer und ein paar kurvigere Strecken. Ansonsten ging es nur kilometerweit geradeaus. Die Landschaft war sehr schön, viel Natur mit kleinen Bächen. In Liepaja frischten wir unsere Vorräte auf, tankten voll und suchten abseits der Stadt eine Unterkunft. Durch Zufall entdeckten wir ein kleines Häuschen direkt an der Ostsee. Ein Kaminzimmerchen war noch für uns frei. Es war ein herrliches Fleckchen Erde. Das Frühstück war grandios. Mit Salat und Fischfrikadellen, Tee, Kaffee, kurz allem, was das Herz begehrte. Leider war das Wetter nicht mehr so berauschend, und das geplante morgendliche Schwimmen in der Ostsee fiel aus.
An der Grenze zu Litauen wollte man nicht mal unsere Ausweise sehen. Gleich dahinter stand die Polizei und laserte. In keinem anderen Land begegneten wir so oft lasernden Polizisten wie hier. In Estland und Lettland stand zwar an fast jedem Ortsein- und Ausgangsschild die Polizei, aber das wohl nur zur Abschreckung.
Tallin Klaipeda hatte in unseren Augen überhaupt nichts zu bieten. Da auch hier die Beschilderung fehlte, gestaltete sich die Suche nach dem richtigen Hafen für die Überfahrt auf die Kurische Nehrung recht schwierig. Die Straßen hier hatten es so richtig in sich, keine Gullydeckel auf den Gullys am Straßenrand und Löcher, in denen man ganze Pferde hätte verstecken können. Nach zwei Anläufen haben wir das Terminal aber doch gefunden.
Einen Abend zuvor hatten wir in unserer Unterkunft zwei Deutsche kennen gelernt, die uns einen Tip für die nächste Nacht gaben. In Juodkrante gibt es ein Hotel, in dem man unter dem Dach günstig Zimmer mieten kann. Wir versuchten unser Glück, leider waren wohl keine Zimmer frei. Aber eine Angestellte des Hotels hatte eine Wohnung, in der es ein Doppelzimmer gab, so haben wir es zumindest verstanden. Die Überraschung kam dann später. Wir verabredeten uns für später bei ihr in der Wohnung, da sie noch arbeiten mußte. Wir wollten ohnehin noch nach Nida, dem Hauptort der Nehrung.
Lange hielten wir uns hier aber nicht auf, da es sehr warm war. Aber bevor wir an den Strand gingen, wollten wir noch einen Blick auf die russische Grenze werfen, wenn wir uns schon auf Grund der ganzen Einreiseformalitäten und dem damit verbundenen Zeitaufwand gegen eine Reise durch das Land entschieden hatten.
Mit der Zeit bewölkte es sich aber zunehmend, und als wir endlich am Strand saßen, war es nicht mehr so nett. Zudem war das Wasser sehr kalt, und ich zog es im Gegensatz zu Peter vor, an Land zu bleiben. Es wurde dann auch Zeit sich wieder in Richtung Joudkrante zu begeben und unsere Bleibe in Augenschein zu nehmen. Was sich uns da bot, war eine kleine Überraschung. Wir schliefen nämlich im Schlafzimmer der Familie, während diese im Wohnzimmer übernachtete. Es war sehr nett, und Peter konnte sich ein wenig auf russisch verständigen, was mit Freude aufgenommen wurde. Zurück in Klaipeda fanden wir den Weg in die richtige Richtung diesmal ohne Probleme.
Zum Mittag erreichten wir Siauliai im Landesinneren. Nach einem ausgiebigen Essen schauten wir uns noch ein bißchen in der Einkaufstraße um, besser wir wurden angeschaut bzw. angestarrt. Aber wirklich jeder richtete seinen Blick auf uns. Was Motorradklamotten so anrichten, und es war wirklich kein schönes Gefühl so angestarrt zu werden, obwohl wir es mir Humor ertrugen. Anschließend fuhren wir in Richtung Norden zum Berg der Kreuze. Einfach gigantisch, es vermag wohl niemand zu sagen, wie viele Kreuze dort hängen. Über schon bestehende wurden einfach weitere gehängt, in vielen Fällen konnte man das Unterste schon gar nicht mehr erkennen.
Da uns aufgrund von Straßenbauarbeiten und Regen der Rückweg sehr unbequem erschien, beschlossen wir über kleinere Straßen und Schotterpisten einen anderen Weg zu versuchen. Das gelang uns auch, und wir fanden ohne Mühe den nach Paneveysz. Viel hatte der Ort nicht zu bieten, auch nicht an Unterkunftsmöglichkeiten. Da es schon den ganzen Tag ungemütlich und regnerisch war, beschlossen wir uns den Luxus eines Hotels zu gönnen. Für ca. 60 Euro bekamen wir ein Doppelzimmer, das uns wie eine Luxussuite vorkam. Ein großes Doppelbett, ein sauberes, mit vielen Extras ausgestattetes Bad und deutsches Fernsehen. Nach einer langen Nacht wartete ein tolles Zwei-Gänge-Frühstück auf uns. Als wir schon ziemlich satt waren, brachte man uns noch zwei Spiegeleier; endlich mal ein Ei.
Der geographische Mittelpunkt Europas in der Nähe von Vilnius, tja, außer uns interessierte das wohl niemanden, denn wir waren ganz alleine dort. Viel zu gucken gibt es auch nicht, aber doch so viele mögliche Punkte, daß wir nicht wirklich wußten, wo genau denn jetzt der Mittelpunkt war. Das Wetter war hervorragend und bei der Besichtigung der Hauptstadt wurde uns ganz schön heiß. Wir brauchten noch ein Souvenir, aber genauso wenig wie man in Litauen englisch sprach, gab es hier Souvenirläden. Doch mit Hilfe der Touristeninfo konnten wir einen ausfindig machen. Im ganzen ist Litauen touristisch noch nicht so sehr erschlossen wie Estland und Lettland.
NationalparkUnsere letzte Nacht in diesem Land wollten wir Nahe der Grenze zu Polen in Birstonas verbringen. Hier fanden aber gerade viele Konferenzen statt und meine Hoffnungen auf ein Zimmer schwanden schon dahin, doch im Sanatorium war noch etwas frei. Auch diesmal fragten wir nach einem bewachten Parkplatz, doch erneut nutzen wir ihn nicht, was uns fast zum Verhängnis geworden wäre. Wir erkundeten die schöne Gegend und nutzen das warme Wetter. Nach einer ruhigen Nacht kam das böse Erwachen. Die Motorräder, die auf einem Parkplatz vor dem Sanatorium standen, waren halb abgedeckt. Ich ging sofort hinunter um nach dem rechten zu schauen. Als ich allerdings mein Schloß aufschließen wollte, mußte ich feststellen, daß es fehlte. Peter’s hing auch nur noch am seidenen Faden. Ansonsten schien aber alles in Ordnung. Welch ein Glück, daß wir nur dieses eine Mal wenigstens beide Bikes an den Vorderrädern zusammengeschlossen hatten. Das Frühstück wollte uns beiden nicht so recht schmecken, und wir sahen nur zu, daß wir dort wegkamen. Nur für einen Tankstopp hielten wir kurz im Nachbarort und dann erst wieder in Polen.
Wir mußten erst mal eine Straßenkarte kaufen, denn mit dem Material des ADAC kamen wir nicht weit. In allen anderen Ländern reichte das auf der Reisemesse in Hamburg ergaunerte Material. In Polen war der Verkehr noch chaotischer als im Baltikum, und wir waren froh, als wir endlich auf kleine Nebenstraßen abbiegen konnten. Lötzen war dann schnell erreicht, und die Uhr wurde auch wieder eine Stunde zurückgestellt, so daß wir viel Zeit hatten. Die Touristeninfo vermittelte uns eine private Unterkunft. Es zog uns ans Wasser, aber baden war dann doch nicht drin, da uns die Badestelle zu dreckig war. Schon um 20 Uhr waren wir so müde, daß wir ohne weiteres ein-schliefen, die eine Stunde hatten wir schließlich über.
Am nächsten Tag hieß unser Tagesziel Allenstein und war bald erreicht. Da die Touristeninfo schon geschlossen hatte, suchten wir uns auf der aushängenden Karte einen Campingplatz am See aus. Der Weg dorthin war recht sandig und auf meinem Bike sehr wackelig, aber wir wurden gut entschädigt. Direkt am See war ein kleiner privater Platz mit wenig Kundschaft. Der See war warm, und endlich konnte ich auch mal ins Wasser. Am Abend zog es uns in die Innenstadt, um uns ein wenig umzuschauen und zu speisen. Dort fanden gerade russische Theaterspiele statt.
Nachts regnete es mal wieder, aber zum Morgen wurde es wieder schöner, und wir konnten uns in Richtung Danzig auf den Weg machen. Gleich auf den ersten Blick gefiel mir die Stadt. Allerdings war sie auch ziemlich teuer. Erst schlenderten wir ein wenig durch die Gegend, um uns dann aber erst mal eine Unterkunft zu besorgen. Wir wollten wieder preiswert in einer Jugendherberge übernachten, aber der Preis hat uns dann ganz schön vom Sockel gehauen. 60 Euro für ein lumpiges Zimmer, zwar in direkter Nähe zur Altstadt, aber trotzdem! Anläßlich des letzten Tages des St. Dominik Festes war ziemlich viel los. Überall fliegende Händler und Stände. In den „teueren” Betten schlief es sich auch nicht viel besser als anderswo, zudem wurden noch die Jahrmarktattraktionen über Nacht abgebaut.
Entlang der Ostseeküste ging es zur größten Wanderdüne nach Leba. Was für ein Erlebnis. Peter hatte Busse entdeckt, die zur Düne fuhren. Wenn wir schon mal hier sind, müssen wir das Ding auch mal sehen. Also in den Bus. Der allerdings fuhr nur bis in den nächsten Ort Rabka. Mit Hand und Fuß, denn die Deutschkenntnisse ließen hier abrupt nach, erklärte man uns, wir müßten nur geradeaus gehen, und da wäre es dann. Also los. Nachdem wir noch den Eintritt für den Nationalpark gezahlt hatten, wanderten wir los. Gewundert haben wir uns schon über die ganzen Pferdekutschen und Elektrobusse, aber erst mal zu Fuß versuchen. Nach kurzer Zeit kam ein Hinweisschild: Düne 5,5 km! Na toll, aber für die Fortbewegungsmittel war es schon zu spät. Tapfer sind wir die Strecke zu Fuß in unseren Motorradklamotten gelaufen. Alles nur für einen Haufen Sand! War ganz schön weit und für den Rückweg stand fest: Nicht zu Fuß! Aber der Sandhaufen war sehr beeindruckend. Hätte man nicht die Ostsee gesehen, man hätte denken können, man wäre in der Wüste. Zurück ging alles schneller und einfacher.
Rowy sollte heute unser Nachtlager werden. Hier kannten wir uns ja schon aus, da wir zwei Jahre zuvor schon mal hier Urlaub machten. Da Danzig ziemlich viel Geld verschlungen hatte, zelteten wir.
In zwei Tagen sind wir wieder nach Güstrow gefahren. Ich freute mich schon, denn ich hatte langsam die Nase voll, jede Nacht eine Unterkunft zu suchen. Nur noch eine Übernachtung in Dziwnowek, die durch Gewitter und Regen wie aus Eimern begleitet wurde. Wir hatten schon Bedenken, daß das Zelt eventuell nicht dicht halten würde, aber die Sorgen waren unbegründet. Unbeschadet überstanden wir auch die letzte Nacht. Über Stettin ging es in Richtung Deutschland. Kurz vor der Grenze wurden noch die aufgetragenen Einkäufe erledigt, günstig vollgetankt und die letzten Zloty bei McDonalds investiert. Deutschland begrüßte uns mit Regen und heftigem Wind. Mit 2.840 km mehr auf dem Tacho erreichten wir nach 13 Tagen wieder unseren Ausgangspunkt.
Fazit: 2.840 km begleiteten uns unbekannte Landschaften und Leute, die uns aber mit offenen Armen und herzlich Willkommen hießen. Wir kommen bestimmt wieder, aber dann mit viel mehr Zeit, denn die war sehr knapp.